lat. Sambucus nigra
Fliederbeerbusch (norddeutsch), Holder, Holler, (süddeutsch) Holderbusch,
Kelkenbusch (Engl.: Elder, Pipetree; Franz: Sureau)
Geschichte
Schon in der Antike und in den heiligen Schriften wurden Hinweise auf die Bedeutung des Holunders als wichtige Heilpflanze gefunden. Auch die Germanen heiligten sie, da sie glaubten, dass in den Blüten eine Göttin wohne. Man nutzte sie bei den Indianern zu medizinischen Zwecken und schrieb dem Strauch im Mittelalter magische Kräfte zu.
Saison
Der sommergrüne Strauch oder kleine Baum, umfasst bis zu 30 Arten und kann bis zu 12 m hoch werden. Sein Blütenkleid aus weiß-gelbliche Dolden trägt er im Mai/Juni. Seine dunkelblauen-tiefschwarzen Früchte reifen im Frühherbst. Es sind kugelige Steinbeeren, die 3 - 6 Samen mit einem Durchmesser zwischen 0,3 und 0,6 mm enthalten.
Beheimatet in den gemässigten Zonen, in fruchtbarer, feuchter Erde, an sonnigen bis halbschattige Standorten.
Wirkstoffe
Holunderblütentee ist ein wirksames Hausmittel bei Grippe, Erkältung und Katarrh. Die ätherischen Öle, z.B. Flavonoide, wirken schweisstreibend und schleimlösend. In der Apotheke oder Drogerie stehen sie im Winter getrocknet unter der Bezeichnung „flores sambuci“ zu Verfügung.
Blüten enthalten 1,5 % Rutin, ätherisches Öl, Schleim, Zucker und Gerbstoffe. Gerbstoffe, Provitamin A und Bitterstoffe, sind in den Blätter und der Rinde. Die Beeren enthalten die Vitamine A und C, Karotin, Niacin, Kalium sowie Farbstoffe. Diese wurden früher zum Färben der Haare, von Stoffen, Leder und Rotwein genutzt.
Lagerung & Zubereitung
Die Blüten werden entweder sofort verbraucht, als gebackene Holunderblüten, Holunderblütensirup, - Likör oder Wein. Dafür werden sie gesäubert und von den Stielen gestreift.
Sie können jedoch auch getrocknet und in luftdicht verschliessbaren Gefässen aufbewahrt werden, zum Garnieren von Süssspeisen und Salaten oder wie oben beschrieben als Tee.
Die Beeren werden von den Dolden gestreift mit Wasser abgespült und weiterverarbeitet zu Obstkuchen, Sirup, Likör, Limonade oder Konfitüre.
Heute werden in der Schweiz rund 25 ha Holunder angebaut, die aber vor allem zur Blütenproduktion genutzt werden.
kleiner Tipp
Den Holunder am Morgen sammeln, dann sind sie frisch und duften intensiv.
Quellen www.gewuerzlexikon.de/holunder.html / EGK Kräuterwissen
Kommentar schreiben